Kommentar: | Die Stärken dieser Armbrust sind nach meiner Erfahrung: Sie ist in allen wesentlichen Punkten extrem solide verarbeitet, man könnte beinahe sagen 'für die Ewigkeit gebaut', und das hat mich für ein Produkt 'Made in China' angesichts des sehr günstigen Preises wirklich überrascht. (Die Armbrustsehnen sind natürlich generell Verschleißteile und sollten von Zeit zu Zeit gewachst, ab und zu auch ersetzt werden, eine Sehnenmontagehilfe -für geringes Geld erhältlich- bietet sich an.) Trotz der massiven Verarbeitung hat die Armbrust zudem recht kompakte Abmessungen, zumal in Anbetracht ihrer starken Schussleistung: Bei ruhiger Hand oder aufgelegt ist sie relativ schussgenau auf 50 Meter, was sie zu einer echten Jagdarmbrust qualifiziert. Die Armbrust lässt sich für mein Empfinden ohne Spannhilfe leicht von Hand spannen, wer allerdings im Rückenbereich sehr wenig Muskulatur besitzt, sollte beim Spannvorgang auf seine Haltung achten. (Optional bietet sich eine Spannhilfe an, die allerdings den ursprüngliche Freude am Spannen etwas raubt, außerdem bildet sich die notwenidige Muskulatur ja auch mit der Zeit von selbst.) Ein Tip anbei: Um mit den eigenen Händen genauso gleichmäßig zu spannen wie mit einer Spannhilfe, sollte man mit beiden Händen so eng wie möglich, also direkt an der Armbrust spannen. Optisch wirkt die Armbrust in dieser Holzschaft-Ausführung (für die ich mich aus ästhetischen Gründen entschieden habe) sehr 'klassisch'. Für mich ist die ein positiver Punkt, aber es gibt mittlerweile einen wachsenden Markt recht futuristisch anmutender Compound-Armbrüste, so dass die Geschmäcker in diesem Punkt offenbar sehr weit auseinander gehen.
Die Schwächen dieser Armbrust sind folgende: Die Verpackung schützt das Produkt zwar ausreichend, ist jedoch zum mehrfachen Gebrauch aufgrund sich leicht lösender Styroporteilchen nicht geeignet. Die Visier-Höhenverstellung zum Ausgleich des unvermeintlichen Sinkens der Pfeile bei Schüssen auf weiter entfernte Ziele ist nur stufenweise möglich und daher nicht genau genug. Abhilfe schafft ein Zielfernrohr, an dessen Fadenkreuz man sich genauer orientieren kann, wobei das von Herrn Schlottmann empfohlene Zielfernrohr zwar aufgrund seiner kompakten Maße perfekt zur Armbrust passt, allerdings -bei dem attraktiven Preis auch nicht anders zu erwarten- zu den Rändern des Sichtfeldes hin das anvisierte Objekt unschärfer abbildet. Doch ob nun das kompakte Walther oder ein anderes Modell, ich würde auf jeden Fall ein Zielfernrohr anbringen, da das Visier, welches die Armbrust mitbringt, unschön und im Vergleich zur Waffe selbst deutlich in der Verarbeitung abfällt. Dies gilt -und das ist ein weiterer negativer Punkt- ebenfalls für den Pfeilhalter. Hierzu ein weiterer Tip anbei: Dieser lässt sich jedoch zu einer Schaftverlängerung umfunktionieren. Ich bin hochgewachsen, habe relativ lange Arme und entspreche damit sicherlich nicht dem anvisierten Durchschnittskäufer dieses chinesischen Armbrust-Fabrikats. Daher war ich froh, auf die Idee gekommen zu sein, in kurzer Zeit aus dem Pfeilhalter eine gut sitzende Schaftverlängerung herzustellen (siehe Fotos), ohne welche ich die Armbrust nur sehr verkrampft anlegen könnte. |